Porträtinspirationen

Sonderausstellung

Porträtinspirationen
Die neueste Ausstellung im Museum für Ermland und Masuren „Die Porträtinspirationen“ wurde im Barockflügel der Burg Allenstein eröffnet. Die Ausstellung hat zum Ziel, den Besuchern die Frage des Malervorbildes sowie der Bedeutung von Grafik im Dienst der königlichen Diplomatie und ihrer Rolle bei der Imageverbreitung. Beim Besuch der alten Residenzen haben wir sehr oft die Möglichkeit, die Porträts ihrer ehemaligen Besitzer zu bewundern – ganzgestaltig, Büsten, en face, Dreiviertelaufnahme oder im Profil. Im ersten Saal kann man die ältesten Gemälde sehen, die im 17. Jahrhundert von den in Holland, Preußen und in der Republik Polen tätigen Künstlern geschaffen wurden. Unter diesen nehmen die Bildnisse von brandenburgischen Kurfürsten: Friedrich Wilhelm und Friedrich III. – seit dem Jahr 1701 des Königs von Preußen Friedrich I. – sowie das Porträt eines Mitglieds der Statthalterfamilie aus Vereinigten Niederlanden - Johann Moritz von Nassau-Siegen, des Statthalters von Brasilien ein, der als Bruder des Johanniterordens porträtiert wurde. Die königlichen Porträts waren sehr oft ein Vorbild und eine Inspirationsquelle für Künstler und Personen, die ihre eigenen Bildnisse bestellten Deswegen zeigen wir neben den oben erwähnten auch die Porträts der Adel – Radziwiłł, Dohn, Doenhoff. Zu den Ausstellungsseltenheiten gehören kaum gezeigte Wiegendrucke, Dekorationsbleche und Bronzefiguren. Im zweiten Saal wurden hauptsächlich die Gemälde aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit späteren, im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Bildnissen ausgestellt. In diesem Saal zeigen wir verschiedene Porträts von Friedrich August II. Wettiner als Kurfürsten von Sachsen sowie als König von Polen August III zusammen mit seiner Ehefrau Maria Josepha von Österreich. Neben den Gemälden des erwähnten Paars wird das Museum eine Porzellanfigur von August III. in polnischer Kleidung präsentieren, die in Meißen nach dem Erstmuster von Joachim Kändler (1741) gemacht wurde. Im nächsten Saal wurden die Porträts der Kaiser Josef und Wilhelm I., des Königs von England und des Statthalters von Vereinigten Niederlanden Willem II., der Könige von Preußen – Friedrich II. und nacheinander Friedrich Wilhelm I., Friedrich Wilhelm II., Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV. zusammen mit ihren Ehefrauen sowie die Porträts von polnischen Königen – Johann III. Sobieski und August III. dargestellt. Neben den Abbildern von erwähnten Herrschern werden wir auch die Bilder ihrer Untertanen aus den Familien Tettau, Kanitz, Lehndorff, Berg präsentiert. In diesem Ausstellungsteil verdienen Figuren eine besondere Beachtung. Die erste von ihnen entstand in dem Produktionsbetrieb von Majolika in Kadinen (Kadyny) im Jahre 1914. Die nächsten zwei sind Werke von großartigen Bildhauern: Ulrich von Salpius (1857) mit Spuren seiner stürmischen Geschichte und von Adolf Wildt. Der letzte Saal ist das Atelier eines Künstlers – eines Malers, Grafikers, Fotografen. Wir zeigen hier die Werke der Künstler aus dem 20. Jahrhundert in Zusammensetzung mit den Gemälden aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert. Im Unterschied von den früheren Werken enthalten sie verborgene Hintersinne, die eine Interpretationsfreiheit geben.
Gros der in der Ausstellung dargestellten Werken stammt aus den Eigensammlungen des Museums für Ermland und Masuren. Nur einige Gemälde wurden aus dem Wojciech- Kętrzyński-Museum in Rastenburg (Kętrzyn), dem Museum in Osterode (Ostróda) und der BWA Galerie für Moderne Kunst in Allenstein ausgeliehen.