Nikolaus Kopernikus – der Bewohner der Burg Allenstein

Dauerausstellung

Nikolaus Kopernikus – der Bewohner der Burg Allenstein
Nikolaus Kopernikus war der namhafteste Bewohner der Burg Allenstein. Er erfüllte hier die Pflichten des Kanonikers des Domkapitels von Ermland. Auf der Burg Allenstein residierte er zweimal. Das erste Mal, als er seine dreijährige Amtszeit als Kanoniker abgeleistete – vom 8. November 1516 bis zum 9. November 1519. Die zweite Aufenthaltszeit von Kopernikus in Allenstein war mit dem letzten Krieg mit dem Deutschen Orden verbunden. Nachdem der Deutsche Orden die Stadt Frombork (Frauenburg) geplündert hatte, suchte Kopernikus auf der Burg Allenstein seine Zuflucht, und dann verwaltete er die Güter des Domkapitals vom 23. Januar 1520 bis Ende Oktober 1521.
Zu den Pflichten des Kanonikers gehörte die Verwaltung der Güter des Domkapitals in den Kammerämtern in Allenstein und Mehlsack (Pieniężno). Der Kanoniker verwaltete auf diesen Gebieten die Landgüter, übte die rechtsprechende Gewalt aus und war für die steuerlichen Angelegenheiten verantwortlich. Eine ausgezeichnete Spur dieser Tätigkeit bildet „Die Verteilung der verlassenen Bauernhöfe” – eine Urkunde, welche die Besiedlung der dem Domkapitel gehörenden Landgüter durch die pachtenden Bauern bestätigt.
Die in Allenstein verbrachte Zeit widmete Kopernikus den Verwaltungspflichten, der Archivinventur des Domkapitels sowie der ersten Redaktion des Münzentraktats, der das Recht formulierte, dass „das schlechtere Geld durch das bessere aus dem Verkehr gezogen wird“. Auch hier, in den Mauern der Burg Allenstein, schrieb Kopernikus das erste Buch von „De revolutionibus…“ nieder – des Werks seines Lebens, das „die Sonne anhielt und die Erde aus den Angeln hob”.