Das Ermland von Maria Zientara-Malewska

Sonderausstellung

Das Ermland von Maria Zientara-Malewska
Maria Zientara-Malewska, die im Ermland geborene Dichterin und Schriftstellerin, beschrieb in ihren Werken die ermländer Volkskultur, die wir in unserer Ausstellung mittels alten Fotos und historischen Objekte aus unseren Sammlungen veranschaulichen. Wir zeigen das Alltagsleben von Einwohner des ermländer Landes – die Weise für den Nahrungserwerb, den Hausbau und seine Innenausstattung, Kleider und die Faserstoffverarbeitung, und vor allem das, was die regionale Eigentümlichkeit zeigt – die Volkskunst. Meist charakteristisch sind für Ermland die Skulpturen, welche Gottesmutter, Jesus Christus und Schutzheilige darstellen und sich in den Straßenkapellen befinden, deren Anzahl in unserer Region über 1.000 beträgt. Diese durch Laienkünstler gemachte Skulpturen können mit unkorrekten Größenverhältnissen oder einer zu grellen Farbgebung schockieren. Man muss sie jedoch mit den Augen des Professors Roman Reifuss – eines hervorragenden Kenner der Volkskultur – betrachten, der schrieb: "Die Volkskunst steht weder höher noch niedriger als die Kunst der Elite. Sie ist nur anders". Diese Worte beziehen sich auf die ganze Volkskunst, wobei es bewundernswert ist, wie beim Mangel an materiellen Mitteln und technischen Fähigkeiten so funktionale, und sehr oft auch schöne Werkzeuge und Gegenstände entstanden. Maria Zientara-Malewska, unter derer Patronat die Ausstellung stattfindet, schrieb: „ Die Volkskultur ist ein sehr breiter Begriff. Darin stecken bleibende Werte“. Vielleicht lohnt es sich, im heutigen Leben voller Eile für einen Moment anzuhalten und das andere, das Leben unserer Ahnen zu betrachten.